Ankunft auf Rai Leh
Mittwoch, 22. April 1998
Wir haben prima geschlafen.
Nachdem wir den Strand bei Licht und Ebbe gesehen haben, beschliessen wir weiter zu ziehen.
Bei Ebbe muss man fast einen Kilometer durch Schlamm, Schlick und scharfe Korallen laufen bis
das Wasser auch nur annäherend eine Tiefe zum Baden erreicht. Außerdem sind wir wirklich weit
ab vom Schuß, außer unserer Unterkunft ist weit und breit eher nichts.
Die Vermieter sind äußerst freundlich uns bringen uns kostenlos mit dem Pickup zu einer Kreuzung,
von der aus wir mit anderen Pickups weiterfahren können.
Vorbei an den beeindruckenden Karstfelsen, die überall entlang des Weges in den Himmel ragen, und vorbei am National Park Headquarter geht es zum Ao Nang Beach . Das Longtail Boot (Ruea Hang Ya) zum Rai Leh West, dem westlichen Strand von Rai Leh will gerade ablegen. Mit Rufen und Winken bringen wir den Besitzer dazu, dass er nocheinmal anhält. Mit den Rucksäcken auf dem Kopf waten wir durch das hüfthohe, warme Wasser und klettern an Bord.
Die Landschaft ist gigantisch. Überall ragen die riesigen Karstfelsen, teils
an Land, teils im Meer, an die 50 Meter in die Höhe. Leider ist die Regenzeit
in diesem Jahr wohl etwas spärlich ausgefallen, so dass die Felsen, statt - wie
für diese Jahreszeit üblich - von sattem Grün, dann doch eher in Braun überzogen sind.
Rai Leh
Rai Leh
ist nur mit dem Longtail Boot zu erreichen. Keine Straße führt zu dieser
Halbinsel.
Rai Leh West ist der absolute Hammer. Ein traumhafter Sandstrand und aufgrund
der Lage gibt es nur einige wenige Rucksacktouristen, die es hierher verschlagen hat.
Allerdings, so haben wir gelesen, wird es über Weihnachten/Neujahr hier sehr voll. So voll, dass
die Unterkünfte nicht mehr ausreichen und die Backpacker teilweise am Strand schlafen müssen.
Bei dem Strand und den Temperaturen kann ich mir Schlimmeres vorstellen.
Als Unterkunft haben wir das Viewpoint Resort am Rai Leh East auserkoren. Rai Leh East ist der östliche Strand der Halbinsel. Hier gibt es zwar auch einen Sandstrand, jedoch ist durch das vorgelagerte Riff das Wasser, vor allem bei Ebbe, für einige hundert Meter sehr seicht und deshalb auch mit Mangroven bewachsen.
Der Bungalow ist schön und sauber. Nachdem wir unser Gepäck verstaut haben heisst es rein in die Badeklamotten und ab an den Rai Leh West zum Baden.
Später sitzen wir in Bobos Bar direkt am Strand, lauschen den Wellen und
der Reggae-Musik, trinken kühle Getränke und warten auf den Sonnenuntergang.
Volker und ich beschliessen einen groben Terminplan aufzustellen. Schließlich haben
wir noch ein gutes Stück Weg vor uns, es gibt einige Sachen, die wir unbedingt sehen
wollen und irgendwie beschleicht uns das Gefühl, dass wir das anders nicht schaffen könnten.
Ganz professionell mit Rückwärtsrechnung erstellt, kommt folgendes heraus:
26.04. | Penang, Transfer nach Medan auf Sumatra |
28.04. | Bukit Lawang (Naturschutzgebiet, Orang-Utahs) |
30.04. | Lake Toba |
02.05. | Bukittingi |
04.05. | Padang, Flug nach Jakarta |
05.05. | Yogjakarta |
07.05. | Surabaja |
08.05. | Mount Bromo |
11.05. | Transfer nach Bali |
15.05. | Denpasar |
16.05. | Abflug in Denpasar |
Nach diesem Stück harter Arbeit lassen wir den Abend - immer noch in Bobos Bar - bei kühlem Bier und Cocktails ausklingen.