Chao Phraya / Lumphini Park / Chinatown

Donnerstag, 16. April 1998

Den Tag ruhig angehen, Transfer nach Ko Samui buchen, der nächsten geplanten Station unserer Reise; das war die Devise für den Tag heute. So sind wir auch erst gegen 10 Uhr aufgestanden und haben gleich im Hotel den VIP-Bus nach Surat Thani und die Überfahrt mit dem Schiff nach Ko Samui gebucht. Ko (เกาะ) ist das thailändische Wort für Insel und Ko Samui ist die größte und bekannteste an der Ostküste, im Golf von Thailand.

Danach hält es uns aber doch nicht im Haus und wir ziehen los Richtung Nationalmuseum  . Wir haben aber Pech, denn das Museum hat wegen Songkran geschlossen. Als wir etwas ratlos in unseren Reiseführern blättern spricht uns ein Thai aus Ayutthaya an und empfiehlt uns eine Buddha-Zeremonie und eine Ausstellung über Seidenfertigung. Das klingt nach einem Plan und wir ziehen los.

Wat Intharawihan  

Buddha Statue im »Wat Intharawihan« Der Wat Intharawihan und damit die Buddha-Zeremonie sind unser erstes Ziel. Der Wat beherrbergt eine 32 Meter hohe Buddha-Statue, ziemlich beeindruckend, wenn man davor steht.

In einem relativ kleinen, gekühlten und im Halbdunkel liegenden Raum des Tempels findet die Buddha-Zeremonie statt. Am Rand eines Beckens mit Weihwasser sitzt ein Mönch und ist über einen Faden mit einer Steinplatte verbunden, die im Wasser liegt. Der Mönch ist in Mediatation versunken und und zieht so unmerkbar aber stetig an dem Faden, dass man zwar keine direkte Bewegung erkennen kann, die Platte sich aber über die Minuten hinweg dennoch bewegt. Wir vermuten, dass dadurch Energie in das Wasser übertragen werden soll.

Da wir statt einer Ausstellung zur Seidenherstellung nur einen Laden finden und uns auch niemand sagen kann, wo denn die Ausstellung zu finden sein könnte, beschliessen wir etwas Boot zu fahren.

Maenam Chao Praya

Mit einem Tuk Tuk fahren wir zum Phra Arthit Pier   und besteigen ein Express-Boot um auf dem Chao Phraya durch Bangkok zu fahren. Am Oriental Pier   verlassen wir das Boot wieder und marschieren Richtung Thanon Silom (Silom Road) los.

Mit dem Boot auf dem »Chao Phraya« Mit dem Boot auf dem »Chao Phraya« Mit dem Boot auf dem »Chao Phraya«

Entlang der Thanon Silom

Die Thanon Silom ist die absolute Geschäftsstraße. Hier sehen wir viele Juweliere und auch die weltberühmten Schneidereien, widerstehen aber der Versuchung uns mit Hemden, Anzügen oder Kleidern einzudecken.

Auf dem Weg durch die Thanon Silom, an deren Ende sich der Lumphini Park befindet, kommen wir am Sri Mariamman Temple   vorbei. Das außergewöhnliche an diesem Tempel ist, dass es sich nicht um einen buddhistischen, sondern um einen Hindu-Tempel handelt. Es ist der erste Hindu-Tempel, den ich live sehe und es ist ein sehr fremder Anblick.

Lumphini-Park  

Mit dem Boot auf dem »Chao Phraya« Mit dem Boot auf dem »Chao Phraya« Der Lumphini-Park umfasst ca. 576.000 Quadratmeter (der Central-Park in New York umfasst ca 3.500.000 Quadratmeter und ist damit etwa sechsmal so groß). Eine Oase der Ruhe im sonst so hektischen Bangkok. Viele Jogger drehen ihre Runden, auf den Wasserflächen schwimmen Gänse, Menschen suchen Ruhe im Gras, bis, ja, bis sie plötzlich Lautsprecher, die wir vorher gar nicht bemerkt haben, voll aufdrehen.

Anscheinend war das das Zeichen zur Schließung des Parks, denn gleich darauf werden wir sehr höflich aber bestimmt Richtung Ausgang verwiesen.


Chinatown

Also stehen wir heute ein weiteres Mal auf der Straße. Wohin nun? Wir einigen uns auf Chinatown, winken einem Tuk Tuk und schon geht es los in die Thanan Charoen Krung.

Für uns westliche Touristen erstaunlich, aber in Bangkok gibt es ein chinesisches Viertel. So wie es für uns schwer zu unterscheiden ist zwischen den verschiedenen asiatischen Volksgruppen, muss es für Asiaten schwer sein Unterschiede zwischen Deutschen, Italienern oder Spaniern zu erkennen.

Wir lassen uns eine Stunde lang durch die Straßen voller fliegender Händler treiben, bis wir das dritte Mal an diesem Tag ein Tuk Tuk nehmen und uns fast nach Hause in die Kao San Road fahren lassen. Auf der rasenden Fahrt verliert Volker durch den Fahrtwind sein Baseball-Cap. Wir versuchen gar nicht den Fahrer zum Wenden zu bewegen oder machen uns Hoffnungen es wieder zu finden. Notfalls gibt es morgen an jeder Ecke ein Neues.

Bei einem Straßenhändler erstehe ich frisch gegrillte Hühnchenfleisch-Spieße, die er mir in einer Tüte reicht, in der schon süß-sauer-scharf Soße ist. In diesem Fall überwiegt das scharf, aber sie schmecken so ungeheuer lecker, dass es noch eine zweite Portion wird.

Anschließend gibt es das letzte Highlight dieses Tages: wir holen unsere frisch gewaschene und gebügelte Wäsche ab, die herrlich nach Jasmin duftet.

Das Leben ist schön.